Holzbrücken im Emmental

93 Holzbrücken im Emmental Eggiwil enn von Emmentaler Holzbrücken die Rede ist, wird meistens die bekannte Haslebrücke erwähnt, vielleicht noch die Zollbrücke, deren feuriges Ende in der ganzen Schweiz Aufsehen erregte. Die wahre Pionierin und die heimliche Königin der Emmentaler Brücken- baukunst ist jedoch die Horbenbrücke. 1834 erbaut, war sie die erste Bogenbrücke des Emmentals. Die Entscheidung die Horbenbrücke ohne Pfeiler zu bauen, erwies sich bald als sehr weitsichtig. Als 1837 die Emmenschlange alle Brücken der oberen Emme mit sich riss (R S. 33), blieb nur die neu erbaute Horbenbrücke unbehelligt. Die Emme «stürzte sich unter der schönen Horbenbrücke durch, wo kein Joch den Wasserstrom hemmte, das Anhäufen des Holzes erleichterte.» berichtete Jeremias Gotthelf in seiner Schrift zur «grossen Wassernoth». Die nach Plänen des «obrigkeitlichen Baumeisters Lutz» erbaute Brücke gilt heute als eine der schönsten im Emmental. Die einspurige Brücke wurde zunehmend als Verkehrshindernis empfunden. 2006 passierten täglich 3500 Fahrzeuge – davon 300 Lastwagen – die über 170 Jahre alte Konstruktion. Mit dem vermehrten Aufkommen der «40-Tönner» verschärfte sich die Situation, weshalb eine Ablösung der alten Horbenbrücke ins Auge gefasst wurde. An der Beschaffenheit der Nachfolgebrücke – Holz oder Beton – entzündete sich der «Eggiwiler Brückenkrieg», dessen Schlachtenlärm weit über die Gemeindegrenzen hinausdrang (R S. 49). 2007 kam neben der versetzten Horbenbrücke schliesslich eine Betonbrücke zu stehen, die ehrwürdige Holzbrücke dient nun Fussgängern, Radfahrern undWanderern. W LAGE Standort Eggiwil Gemeinde Eggiwil Koordinaten 625 640 / 194 215 H. ü. M. 710 m Gewässer Emme MATERIAL Bedeckung Schindeln Widerlager Eisenbeton ABMESSUNGEN Gesamtlänge 45.8 m Spannweite 42.2 m Breite 4.75 m Lichte Höhe 4.85 m Längsträger 23x32 cm Querträger 30x36 cm SANIERUNG 1990 Projektverfasser Moor und Hauser, Bern Unternehmung Hirsbrunner Holz- bau, Aeschau ARCHITEKTUR Baujahr 1834 Ingenieur Emanuel Lutz Zimmermeister Samuel und Johannes Stucki, Röthenbach Konstruktion Bogenträger Dachform Halbwalmdach mit Schindeln Umbau 1941 Wer Gerechtigkeit achtet und Biedersinn liebt, Das Gemeinwohl betrachtet und solches ausübt; Und endlich auf Gott dem Herrn vertraut. Zu deren Nutzen ward diese Brücke gebaut. Von der Gemeinde Eggiwyl, mit Hülfe der Landes-Regierung. Im 1834ten Jahr, Samuel und Johannes Stucki von Röthenbach, Zimmermeister war, und Johannes Herrmann, von Langnau Maurermeister F HORBEN

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